Welches CMS ist das Beste für dich? Erfahre hier die Vorteile und Nachteile der Top-Systeme

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Was ist ein Content Management System (abgekürzt CMS)?



Content-Management-System – was ist das? Diese drei Begriffe sind einzeln leicht zu verstehen. Zusammen erhalten sie aber eine ganz bestimmte Bedeutung.

Wenn du viele Dokumente hast, kann es schwierig sein, schnell das richtige Dokument zu finden. Deshalb wäre es gut, wenn man ein Tool hätte, mit dem man die Dokumente sortieren könnte. Je nach Bedarf könnte man die Dokumente dann z.B. alphabetisch oder nach Datum sortieren. Damit würde man Dokumente schneller und leichter finden und könnte sie effizienter verwalten.

Dieses Tool wäre also ein Management-System für Inhalte. Das ist aber nicht das, was wir meinen, wenn wir von einem Content-Management-System bzw. CMS sprechen.

Ein Content Management System (CMS) ist eine Software für deinen Server oder dein Web-Hosting-Paket, mit der du die Inhalte deiner Website ohne besondere Vorkenntnisse erstellen, bearbeiten und veröffentlichen kannst. Ein CMS speichert die Inhalte normalerweise in einer Datenbank.

Sehr einfache Websites ohne technisch anspruchsvolle Funktionen oder komplexe UI-Elemente (UI für Englisch: User Interface) lassen sich prinzipiell auch mit einem Website Builder (auch Homepage Baukasten genannt) erstellen. Ein Website Builder ist ein Tool, mit dem man sich seine Website einfach per Click-and-Drop mit der Maus zusammenklicken kann.

Es gibt aber viele technische Einschränkungen und so gut wie keinen Spielraum für kreative Ideen. Dies betrifft vor allem die Anordnung der Seiteninhalte wie Text, Bilder, Videos, … sowie das Layout und die Struktur der Navigation. Website Builder bieten nur eingeschränkte Funktionen, wenn es darum geht, deine Website nach deinen Wünschen zu gestalten.

Wer mehr haben möchte als eine einfache Online Visitenkarte, für den ist ein CMS (Content-Management-System) deutlich besser geeignet, da es mehr Möglichkeiten bietet und sich vielseitiger an individuelle Bedürfnisse anpassen lässt.

Vorteile eines CMS

Im Gegensatz zum Website Builder kann man ein CMS durch Plug-ins oder Extensions sehr einfach individuell um zusätzliche Funktionen erweitern. Dadurch gibt es viel mehr Raum für kreative Ideen.

Es gibt Hunderte Content Management Systeme am Markt. Bei dieser riesigen Auswahl kann es leicht passieren, dass man den Wald vor lauter Bäumen nicht mehr sieht. Ein CMS, das alle möglichen Ansprüche erfüllt und eine eierlegende Wollmilchsau ist, gibt es einfach nicht.

Ein Content-Management-System lohnt sich besonders, wenn eine Webseite viele Inhalte hat.

Top 5 der Open Source Content Management Systeme

Die Frage, welches das beste CMS ist, lässt sich nicht so einfach beantworten. Es gibt hunderte Content Management Systeme am Markt. Viele davon sind Open Source Software. und jedes hat seine eigenen Stärken und Schwächen. Die Top 5 der Open Source CMS sind:

Die Anzahl der zur Verfügung stehenden Plugins und Themes ist kein zuverlässiges Kriterium, wenn es darum geht, verschiedene CMS zu vergleichen. Die Tatsache, dass es für ein CMS eine große Anzahl von Plugins gibt, bedeutet nicht automatisch, dass es ein Plugin gibt, das perfekt zu den Anforderungen passt.

In vielen Fällen ist ein CMS besser geeignet, auch wenn es für das System weniger Plug-ins gibt.

1. WordPress – vom Blog-System zum CMS

WordPress wurde ursprünglich als reines Blog-System konzipiert. Es vereint zwei Anwendungsbereiche in einer Software. Mittlerweile stehen für die Grundinstallation diverse Plug-ins (Erweiterungen) zur Verfügung, die das System zu einem vollwertigen Content Management System aufrüsten. Mit 65% Marktanteil ist WordPress der unbestrittene Marktführer unter den Open Source CMS.

WordPress ist für Blogs und kleine bis mittelgroße Internetseiten geeignet. Bei viel Traffic auf der Website sind die Anforderungen an den Datenbank-Server aber hoch.

Vorteile von WordPress

  • Die Installation und die Konfiguration von WordPress sind sehr einfach.

  • WordPress kann ohne Programmierkenntnisse benutzt werden.

  • Zur Zeit gibt es für WordPress ca. 55.000 Plug-ins und mehr als 10.000 Themes (Layoutvorlagen) – sowohl kostenlose als auch Premium für wenig Geld.

  • viel Unterstützung durch eine große, aktive Community.

  • Suchmaschinenfreundliche URLs und benutzerdefinierte Meta-Tags für jede Seite durch ein SEO Plug-in.

Nachteile von WordPress

  • bei vielen Besuchern hohe Anforderungen an den Datenbankserver

  • Das Backend (Admin-Oberfläche) ist nur eingeschränkt anpassbar.

  • viele Updates, teilweise mit Sicherheitsrisiken

  • viele Angriffsmöglichkeiten für Hacker, da viele Plug-ins benutzt werden müssen.

WordPress ist Open Source Software und kann für private und kommerzielle Zwecke kostenlos installiert und ohne Einschränkungen verwendet werden. Kostenloser Download von WordPress.

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2. Contao – eine Mischung aus Typo3 und Joomla

Contao ist eine Art Best-of-all CMS für mittelgroße bis große Websites. In der Praxis werden mit Contao aber meist kleine bis mittlere Websites realisiert. Contao bietet für Einsteiger ohne Vorkenntnisse einen sehr leichten, benutzerfreundlichen Start. Für Profis und interessierte Anwender stehen mehr als 1.800 Plug-ins (Extensions) zur Verfügung.

Das Contao CMS ist ein Insider-Tipp und insbesondere in Deutschland verbreitet.

Bereits in der Grundausstattung verfügt die sehr schlanke Software über viele Funktionen, für die andere CMS Erweiterungen benötigen. Contao hat ein intuitives Backend und eine übersichtliche Admin-Ebene. Das CMS zeichnet sich besonders durch Kompatibilität zu Web-Standards und Barrierefreiheit aus.

Vorteile von Contao

  • Einfache Installation durch Schritt-für-Schritt Anleitung.

  • Eine Online-Demo und eine umfangreiche Dokumentation machen den Einstieg in das CMS Contao leicht.

  • Contao verfügt über einen integrierten Theme-Manager, mit dem man das Design und Layout der Webseite mit Hilfe verschiedener Module individuell konfigurieren kann.

  • Contao ist für seinen hohen Sicherheits-Standard bekannt.

  • Die LTS-Version (Long Term Support) des CMS ist stabil und garantiert Updates für vier Jahre.

  • Für Contao gibt es 1.800 Extensions und viele Themes (Layoutvorlagen) als Grundlage für die eigene Webseite.

  • zeitliche Steuerung der Inhalte. Zusätzlich zur manuellen Veröffentlichung kann für jeden Artikel der Zeitraum der automatischen Veröffentlichung festgelegt werden.

  • Suchmaschinenfreundliche URLs und individuelle Meta-Tags für jede Seite.

  • Das CMS ist schnell, auch bei vielen Zugriffen auf die Datenbank.

Nachteile von Contao

  • Die Implementierung eigener Themes und Templates erfordert etwas Erfahrung oder die Bereitschaft, sich mit den Details des Systems zu beschäftigen.

  • Die Nutzer-Community ist klein, aber aktiv. Da Contao vor allem in Deutschland benutzt wird, ist die Unterstützung in anderen Sprachen als Deutsch nicht optimal.

Contao ist Open Source Software und kann für private und kommerzielle Zwecke kostenlos installiert und ohne Einschränkungen verwendet werden. Kostenloser Download von Contao.

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3. Joomla – das CMS für Fans

Das Open Source CMS Joomla eignet sich für kleine bis mittlere Websites, die keine umfassende Rechteverwaltung erfordern. Joomla erfreut sich besonders in den Vereinigten Staaten großer Beliebtheit. In den ersten Jahren überzeugte Joomla durch seine Übersichtlichkeit. Erst in den letzten Jahren machte Joomla wieder deutliche Fortschritte, z.B. bei der Suchmaschinentauglichkeit.

Aufgrund der großen Community gibt es auch für Joomla mehrere tausend Erweiterungen. Joomla ist modular aufgebaut und zeichnet sich durch hohe Flexibilität aus. Eigene Templates können durch Zusammenfügen vorgefertigter Inhaltselemente erstellt werden. Joomla stellt schon ohne Erweiterungen umfangreiche CMS-Funktionen zur Verfügung.

Vorteile von Joomla

  • Die Installation und Konfiguration von Joomla sind aufgrund der guten und leicht verständlichen Dokumentation sehr einfach.

  • Joomla kann ohne Programmierkenntnisse oder andere technische Fähigkeiten benutzt werden, um ansprechende und professionelle Webseiten zu entwickeln.

  • Für Joomla gibt es mehr als 5.900 Extensions und unzählige Templates als Grundlage für das eigene Website Layout.

  • Joomla ist gut skalierbar.

  • Durch den modularen Aufbau von Joomla können eigene Templates benutzerfreundlich erstellt werden.

  • Suchmaschinenfreundliche URLs und individuelle Meta-Tags für jede Seite.

Nachteile von Joomla

  • lückenhafte Rechteverwaltung

  • Ausgereifte Extensions sind zum Teil kostenpflichtig.

  • viele Angriffsmöglichkeiten für Hacker, da das CMS erst durch viele Plug-ins nutzbar ist.

Joomla ist Open Source Software und kann für private und kommerzielle Zwecke kostenlos installiert und ohne Einschränkungen verwendet werden. Kostenloser Download von Joomla.

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4. Drupal – das Baukasten-CMS

Drupal ist ein Baukasten-CMS, das sich durch unzählige Module stark erweitern lässt. Man kann Drupal mit einem Lego Baukasten mit einer Menge Module vergleichen, um das System zu bauen. Die Grundinstallation der Software ist extrem schlank und lässt sich individuell anpassen. Das modulare CMS wurde ursprünglich als Community-Lösung entwickelt, ist aber heute ein vollwertiges CMS.

Drupal eignet sich für mittelgroße bis große Websites und ist meist erste Wahl, wenn es um Webseiten für User generated Content geht. Die Stärken des Systems liegen vor allem im Community Bereich. Das Basis-Modul stellt bereits zahlreiche Web-2.0 Funktionen zur Verfügung. Dazu gehören Weblogs, Foren und Tag-Clouds.

Das ausgereifte Rechtemanagement von Drupal eignet sich besonders für umfangreiche Community Websites.

Vorteile von Drupal

  • extrem schlanke Grundinstallation

  • Das CMS kann durch sehr viele Bausteine individuell erweitert werden. Dies kann aber viele zusätzliche Installationen für die benötigten Module erfordern.

  • Für typische Anwendungsfälle stehen mehr als 1400 vorkonfigurierte Distributionen von Drupal zur Verfügung.

  • Das Backend lässt individuell anpassen. Verschiedene Erfahrungsberichte zeigen aber, dass das für Einsteiger ohne Vorkenntnisse keine einfache Aufgabe ist.

  • Für Drupal gibt es mehr als 49.000 Plug-in Module und etwa 2.500 Layoutvorlagen.

  • Drupal ist bekannt für seine hervorragende Sicherheit und ermöglicht Multi-Domain-Management.

  • Drupal verfügt über ein ausgereiftes Rechte-Management

  • Da Drupal schon lange am Markt ist, verfügt dieses CMS über eine breite Community.

  • Suchmaschinenfreundliche URLs und benutzerdefinierte Meta-Tags für jede Seite durch ein SEO Plug-in.

Nachteile von Drupal

  • Erfahrungsberichte weisen darauf hin, dass Drupal aufgrund seiner Komplexität für Einsteiger nicht zu empfehlen ist. Die Einarbeitung in das CMS erfordert etwas Zeit.

  • Drupal wurde in erster Linie für die Bedürnisse professioneller Web-Designer entwickelt, die genau wissen, was sie brauchen. Die Integration neuer Funktionen bedeutet deshalb häufig umfangreiche Eingriffe ins System.

  • Drupal ist ein System mit unglaublich vielen Möglichkeiten. Das macht das System natürlich nicht unkomplizierter.

  • Die Servereinstellungen und Ladezeiten müssen regelmäßig kontrolliert und ggf. angepasst werden.

Drupal ist Open Source Software und kann für private und kommerzielle Zwecke kostenlos installiert und ohne Einschränkungen verwendet werden. Kostenloser Download von Drupal.

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5. TYPO3 – das CMS für Profis

TYPO3 versteht sich als Enterprise CMS für den professionellen Einsatz entwickelt. Das CMS wird von einem versierten Entwickler-Team stetig vorangetragen und technisch auf neuestem Stand gehalten. Durch regelmäßige Security Updates gilt TYPO3 als das CMS, das die höchste Sicherheit garantiert.

Aber TYPO3 ist auch das am häufigsten falsch eingesetzte Content Management System, denn TYPO3 ist sehr komplex und kann viel mehr, als die meisten Anwender für ihre Website brauchen.

Zum Teil werden mit TYPO3 auch vergleichsweise kleine Websites realisiert. Anwender betreiben in diesem Fall viel mehr Aufwand als notwendig ist.

Ein professioneller Einsatz des CMS als Entwickler erfordert aufgrund der Komplexität des Systems umfangreiche Fachkenntnisse und idealerweise mehrere Jahre Praxis in Web-Entwicklung. Für Redakteure und Autoren ist das System durch die individuell skalierbre Oberfläche relativ einfach zu bedienen.

Die Nutzung des Enterprise CMS bedeutet für den Betreiber der Website meist eine längere Einarbeitungszeit. Wenn der riesige Funktionsumfang von von TYPO3 für eine Website nicht notwendig ist, dann ist ein kleines, modular aufgebautes CMS in der Regel die bessere Wahl.

Grundsätzlich lässt sich mit TYPO3 fast jedes denkbare Web-Projekt realisieren. Gerade bei großen, komplexen Websites überzeugt das System durch ein übersichtliches und benutzerfreundliches Design. Wenn mehrere Autoren auf das Backend zugreifen und viele Seiten ggf. in mehreren Sprachen erstellen, ist TYPO3 besonders empfehlenswert.

Vorteile von TYPO3

  • TYPO3 wird kontinuierlich weiterentwickelt, neuester Stand der Technik ist dadurch garantiert.

  • höchster Sicherheitsstandard durch regelmäßige Security Updates.

  • Das System hat eine exzellente Performance, wenn die Caches vernünftig eingestellt sind.

  • Das CMS verfügt über eine professionelle Benutzer- und Rechteverwaltung auf höchstem Niveau.

  • TYPO3 verfügt über eine umfangreiche Dokumentation.

  • Mehr als 8.000 Extensions und sehr viele Templates (Layoutvorlagen)

  • Suchmaschinenfreundliche URLs und benutzerdefinierte Meta-Tags für jede Seite.

  • intelligente Zeit-Steuerung für Inhalte. Zusätzlich zur manuellen Veröffentlichung kann für jede Seite und jeden Inhalt ein Start- und Stopp-Datum festgelegt werden. Das verhindert, dass nicht mehr gültige oder noch nicht aktuelle Inhalte auf der Webseite angezeigt werden.

Nachteile von TYPO3

  • Für die Installation, Konfiguration und Administration benötigen Entwickler ein umfangreiches Know-How.

  • Entwickler benötigen eine vergleichsweise lange Einarbeitungszeit, um das Systen souverän zu nutzen. Entwickler müssen in der Regel die Metasprache TypoScript erlernen. TypoScript wird benutzt, um die Webseite zu konfigurieren.

  • Die Anforderungen an das Hosting sind höher als bei vielen anderen CMS. Die korrekte Server-Einstellung ist für Einsteiger nicht einfach.

TYPO3 ist Open Source Software und kann für private und kommerzielle Zwecke kostenlos installiert und ohne Einschränkungen verwendet werden. Kostenloser Download von TYPO3.

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CMS Marktanteile der Top 5 CMS in Deutschland

Der Vergleich berücksichtigt nur die 5 prominentesten CMS in Deutschland, alle anderen CMS werden nicht beachtet.

CMS Installationen in Deutschland Anteil
WordPress 1.673.000 78,4%
Joomla 188.000 8,8%
TYPO3 CMS 167.000 7,8%
Contao 73.000 3,4%
Drupal 32,000 1,5%

Beim weltweiten Vergleich dieser 5 CMS ändert sich das Bild. Dies liegt vor allem daran, dass TYPO3 und Contao überwiegend im deutschsprachigen Raum (DACH) eingesetzt werden.

Dieser Vergleich gibt nur die reinen Zahlen für die 5 beliebtesten CMS an. Der hohe Marktanteil von WordPress bedeutet, dass dieses CMS für den durchschnittlichen Anwender wahrscheinlich am besten geeignet ist.

Was ist der Unterschied zwischen Theme und Template

Wenn du dich bereits etwas mit dem Thema Website Erstellung beschäftigt hast, sind dir die beiden Begriffe Theme und Template vielleicht schon einmal begegnet. Um Verwechslungen oder Verständnisprobleme zu vermeiden, möchte ich diese zwei Begriffe kurz erläutern.

Ein Theme (Deutsch: Thema) ist eine komplett durchgestylte Layoutvorlage für eine Webseite. Das Theme kümmert sich nur um die Optik der Webseite. Es bestimmt, wie Headlines, Absätze, Listen, Tabellen und andere Elemente der Webseite dargestellt werden.

Ein Template (Deutsch: Schablone) legt die Struktur für bestimmte Seitentypen oder Inhaltselemente fest und bestimmt wie die Seite mit Inhalt gefüllt wird.

Beachte aber auch, dass in der Umgangangssprache die Begriffe Theme und Template oft synonym verwendet werden. Dazu kommt noch, dass manche CMS (z.B. WordPress) die Layoutvorlage als Theme bezeichnen, andere CMS (z.B. Joomla) dafür aber die Bezeichnung Template verwenden.